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Freitag, 13. Juli 2012

Laos legt Staudamm-Projekt am Mekong auf Eis

Laos legt Staudamm-Projekt am Mekong auf Eis:
Vientiane, 13.07.2012 – Laos hat nach Protesten seiner Nachbarn und von Umweltschützern den Bau des umstrittenen Sayaburi-Staudamms am Mekong gestoppt. Aufgehoben ist das Projekt damit jedoch nicht – nur verschoben.
Am Wochenende ist ein Treffen in Luang Prabang in Laos geplant, bei dem die betroffenen Parteien die Baustelle besuchen könnten. Dies sagte der laotische Aussenminister Thongloun Sisoulith am Rande einer Regionalkonferenz in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh.
Zuvor hatte US-Aussenministerin Hillary Clinton das Thema an der Konferenz angeschnitten und ökologische wie politische Bedenken gegen das Projekt angeführt. Vietnam, das den Bau des Staudamms ablehnt, begrüsste die Entscheidung und erklärte, der Damm sei eine der grössten Sorgen der Anrainerstaaten.
Der rund 4900 Kilometer lange Mekong entspringt in China im Hochland von Tibet und mündet im Süden Vietnams in einem riesigen Delta ins Südchinesische Meer. Weitere Anrainerstaaten sind Burma, Thailand, Laos und Kambodscha. Auf einer Länge von ca. 1000 Kilometern bildet der Mekong die Grenze zwischen Thailand und Laos.
Baustopp-Lüge für die Nachbarstaaten?
Kritiker befürchten, dass der geplante Damm mit einem 1260-Megawatt-Kraftwerk den Fischbestand und die Lebensgrundlage von Fischern und Gemeinden am Mekong bedroht. Die Regierung von Laos hatte im Dezember nach heftigen Protesten zugestimmt, den Staudamm-Bau auszusetzen.
Möglicherweise nur offiziell. Inoffiziell gingen die Bauarbeiten nach Angaben von Umweltschützern unvermindert weiter: Der thailändische Baukonzern Ch Karnchang, der grösste Auftragsnehmer des 3,5-Milliarden-Dollar-Projektes, setze seine Arbeiten fort. Selbstredend folgte das Dementi der laotischen Regierung folgte auf dem Fusse.
Auch China baut Staudämme am Mekong
Der Sayaburi-Damm wäre der erste Damm am Unterlauf des Mekong. An ihm sind thailändische Baukonzerne, Banken und Energieversorger massgeblich beteiligt. Thailand würde rund 95 Prozent der gewonnenen Elektrizität abnehmen.
Ähnliche Projekte sind am Oberlauf des Mekong auf chinesischem Staatsgebiet im Bau. Die Beschwerden der Anrainerstaaten stiessen hier bislang auf völlig taube Ohren. Quelle: SF

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