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Donnerstag, 19. Juli 2012

150 Jahre deutsch-thailändische Beziehungen bestätigt

150 Jahre deutsch-thailändische Beziehungen bestätigt:
Berlin/Bangkok, 19.07.2012 – 150 Jahre deutsch-thailändische Beziehungen und 50 Jahre Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Handelskammern waren Grund genug für einen offiziellen Besuch der thailändischen Premierministerin Yingluck Shinawatra in der deutschen Hauptstadt und bei Kanzlerin Angelika Merkel.
Auf der Pressekonferenz im Kanzleramt verwies Angelika Merkel am Mittwoch darauf hin, dass es seit 17 Jahren keinen derartigen Besuch in Deutschland gegeben habe und betonte: “Jedes Jahr besuchen eine halbe Million deutsche Touristen Thailand. Deutschland ist auch Thailands wichtigster Handelspartner innerhalb der Europäischen Union. 600 deutsche Unternehmen sind heute schon in Thailand aktiv. Deshalb war es heute für uns beide eine gute Gelegenheit, zu sagen: Wir wollen diese Beziehungen ausbauen, und zwar in verschiedenster Art und Weise“.
Merkel ferner: „Einmal wollen wir, dass die Verhandlungen zu einem EU-Thailand-Freihandelsabkommen beschleunigt werden, damit wir diese Handelsbeziehungen ohne Barrieren weiter fortsetzen können. Wir wollen bei der Verbesserung der erneuerbaren Energien in Thailand helfen. Thailand ist heute noch sehr stark abhängig von Erdgas, gegebenenfalls auch von Kohle. Hier können wir mit modernsten Kohletechnologien helfen. Aber vor allen Dingen im Bereich der Solarenergie und anderen Formen der erneuerbaren Energien können Deutschland und Thailand sehr intensiv zusammenarbeiten“. Die Kanzlerin verwies darauf, das Wirtschaftsminister Philipp Rösler im September nach Thailand fahren werde, um vor Ort weitere Verhandlungen zu führen.
Merkel verwies in ihrer Begrüßungsrede ebenfalls auf die schreckliche Flut die Thailand im vergangenen Jahr zu bewältigen hatte. Deshalb sei auch eine Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes geplant, die während des Besuchs von Philipp Rösler in Thailand intensiviert werden soll.
„Wir haben mit Freude davon gehört, dass die Ministerpräsidentin und die jetzige Regierung sehr intensiv die verschiedenen Regionen Thailands ‑ die ländlichen Regionen, die muslimischen Regionen im Süden des Landes ‑ entwickeln wollen, so die Kanzlerin. “Das ist etwas, was wir für die politische Stabilität für sehr wichtig halten, denn letztlich möchten die Menschen sehen, dass es für sie persönlich Fortschritt gibt. Deshalb sind wir auch gerne bereit, im Bereich der Bildung ‑ sowohl bei Studenten als auch bei der Berufsausbildung, die sehr wichtig ist ‑ zusammenzuarbeiten”. Thailand habe ein Memorandum of Understanding vorgeschlagen, das mit der GIZ weiter verhandelt werden soll, so Merkel.
Ministerpräsidentin Shinawatra wurde von 73 Vertreter des thailändischen Privatsektors nach Berlin begleitet. „Wir haben heute über die Investitionen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit gesprochen, vor allem über den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Zusammenarbeit im Bildungsbereich und hier vor allen Dingen im Bereich der Berufsausbildung. Wir wollen vor allem mehr über das Free-Trade-Handelsabkommen sprechen. Thailand möchte die landwirtschaftliche Struktur weiter ausbauen. Wir möchten die Kooperation mit Deutschland im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit betonen. Wir möchten die deutsche Regierung und den deutschen Privatsektor einladen, mit uns in diesem Bereich zusammenzuarbeiten“, so Yingluck Shinawatra.
Am Vormittag hatte Industrieminister Pongsvas Svasti und das Thailand Board of Investment (BOI) sowie die Investitionsabteilung des Königlich-Thailändischen Generalkonsulats in Frankfurt/Main interessierte Unternehmer zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Thailand: Partnership for Growth in Asia“ ins Hotel Adlon am Pariser Platz geladen.
Im Anschluß hielt Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra eine Ansprache auf Einladung des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft im Haus der Deutschen Industrie- und Handelskammer in der Breiten Strasse in Anwesenheit des früheren Wirtschaftsministers Michael Glos (CSU). AT/hz, Foto: AT/hz

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