Frankfurt/Singapur, 16.06.2012 – Ein Riesen-Airbus musste am Donnerstag auf dem Flug nach Singapur nach Frankfurt zurückkehren. Die 432 Passagiere erwartete ein Großaufgebot der Flughafen-Feuerwehr.
Der A380 der “Singapore Airlines” war am Donnerstagmittag mit 432 Passagieren und 27 Crew-Mitgliedern um 12:56 Uhr abgehoben. Ziel: Singapur. Nicht einmal zwei Stunden später, um 14.48 Uhr, kehrte der Riesen-Airbus unfreiwillig nach Frankfurt zurück.
“Hydraulik-Leck am Fahrwerk”
“Der Pilot hatte unterwegs einen technischen Schaden gemeldet mit dem Hinweis auf Hydraulik-Probleme”, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) am Freitag. Er habe über der Slowakei wieder Kurs auf Frankfurt genommen und darum gebeten, vor der Landung Sprit aus dem vollbetankten Flieger abzulassen.
“Der A380 hatte ein Hydraulik-Leck am Fahrwerk”, erklärte ein Sprecher von “Singapore Airlines”. Deshalb sei er nach weniger als einer Stunde umgedreht. Eine Gefahr für die Passagiere habe es nicht gegeben. Das Ablassen von Kerosin sei in einer solchen Situation ein Standardverfahren. “Sonst ist die Maschine bei der Landung zu schwer.”
Feuerwehreinsatz auf dem Frankfurter Flughafen
Verletzt wurde bei der unfreiwilligen Rückkehr des A380 niemand, wie ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport sagte. Der Riesen-Airbus sei ohne Probleme gelandet. Erwartet wurde die Maschine von einem Großaufgebot der Flughafen-Feuerwehr. “Es waren wahnsinnig viele Feuerwehr-Fahrzeuge auf dem Rollfeld unterwegs”, berichtete ein hr-online-Nutzer, der den Einsatz während einer Flughafen-Rundfahrt beobachtet und fotografiert hatte. Der Fraport-Sprecher nannte den Feuerwehr-Einsatz ein “international übliches Verfahren”. Bei Verdacht auf technische Probleme rolle immer die Feuerwehr aus – mit Blaulicht und Sirene.”
Nach Angaben der Fluggesellschaft wurden die meisten der 432 Passagiere in ein Hotel gebracht. Sie hätten ihren Flug mit einem Tag Verspätung am Freitagvormittag mit derselben Maschine antreten können, sagte der “Singapore”-Sprecher. Der Airbus sei in der Zwischenzeit repariert worden. Einzelne Passagiere habe man auf andere Flüge umgebucht.
Probleme mit Triebwerken und Haarrissen
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Berichte über technische Defekte an A380-Flugzeugen gegeben. Ende 2010 hatten Triebwerksprobleme zu einer Notlandung in Singapur geführt, woraufhin die Triebwerke zahlreicher Flugzeuge überprüft wurden. Anfang 2012 wurden Haarrisse an den A380-Tragflächen entdeckt und wieder zahlreiche Maschinen desselben Typs gecheckt.
Check der A380-Flotte nicht vorgesehen
Bei “Singapore Airlines” hieß es am Freitag, man beabsichtige nicht, die A380-Flotte nach diesem Vorfall zu überprüfen. Das Hydraulik-Leck am Fahrwerk bezeichnete der Sprecher als “ein Problem, das ab und an mal passiert, nicht nur beim A380″. Auf Nachfrage räumte er allerdings ein, dass solch ein Leck in der eigenen A380-Flotte nun zum ersten Mal vorgekommen sei.
Singapore Airlines war 2007 die erste Fluggesellschaft, die den A380 in Betrieb nahm. Sie besitzt nach eigenen Angaben derzeit 17 Maschinen, zwei sollen in diesem Jahr dazu kommen. Quelle: hr-online.de
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