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Samstag, 9. Juni 2012

Indonesien: Zusammenstöße in Papua

Indonesien: Zusammenstöße in Papua: Indonesische Streitkräfte und Einheimische sind bei neuerlichen Unruhen im östlichen Papua aneinander geraten. Die Soldaten hätten dabei in die Menge geschossen, wobei mindestens zehn Menschen verletzt worden seien, wie der australische Sydney Morning Herald berichtet.


Auslöser sei ein Vorfall gewesen, bei dem ein Soldaten ein Kind überfahren hätten. Wütende Anwohner im Dorf Honai Lama hätten daraufhin die indonesischen Soldaten von ihren Motorrädern gerissen, einer der beiden soll später im Krankenhaus verstorben sein.


1969 hatte Indonesien den westlichen Teil der Insel Neuguinea annektiert, bis 2007 war der offizielle Name der Provinzen Papua und des vorgelagerten West-Papua Irian Jaya. Hoffnungen auf Entspannung des lodernden Konflikts zwischen der indonesischen Zentralregierung und der papuanischen Bevölkerung nach dem Ende des Suharto-Regimes 1998 und der Unabhängigkeit Ost-Timors 2002 haben sich indes nicht erfüllt.


Noch immer ist die indonesische Armee und deren umstrittene Elite-Einheit »Kopassus« massiv in der Provinz präsent, ausländischen Journalisten ist der Zutritt weiter verwehrt. Papuanische Vertreter werfen der Regierung nicht nur politische Unterdrückung, sonder auch ökonomische Vernachlässigung und Ausbeutung vor. So kommt es in den Gold- und Kupferminen regelmäßig zu Streiks und gewaltsamen Zusammenstößen. Seit der Eskalation der Auseinandersetzungen im Juli 2011 kamen mindestens 40 Menschen ums Leben, 170 sitzen wegen »separatistischer Aktivitäten« in indonesischen Gefängnissen.

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