Ort: Ban Phaeng, Provinz Nakhon Phanom, Thailand
Datum: 22. Juni 2025
Von: Der Denker
Ban Phaeng, Thailand – Während internationale Gesundheitsbehörden Strategien zur Pandemievorsorge, Impfkampagnen und Nährstoffmangel verwalten, bleibt eine grundlegende biologische Tatsache weitgehend unbeachtet: Der Mensch ist eines der wenigen Lebewesen, das Vitamin C nicht selbst synthetisieren kann. Und kaum jemand fragt sich, was das im 21. Jahrhundert tatsächlich bedeutet.
In den meisten Tieren sorgt ein Enzym – L-Gulonolactonoxidase – dafür, dass Vitamin C aus Glukose permanent im Körper produziert wird. Hunde, Ziegen, Ratten: Sie alle verfügen über eine endogene Quelle eines Moleküls, das in jeder menschlichen Zelle eine zentrale Rolle spielt – als Antioxidans, als Immunmodulator, als essenzielle Komponente der zellulären Reparatur.
Ein evolutionärer Defekt mit systemischen Folgen Die genetische Mutation, die dem Menschen diese Fähigkeit nahm, ist gut dokumentiert. Sie trat schätzungsweise vor 40 Millionen Jahren auf – vermutlich, weil in den tropischen Lebensräumen unserer Vorfahren ein Überangebot an Vitamin-C-reicher Nahrung bestand. Der Preis dieser Anpassung wurde lange unterschätzt.
Heute führt dieser Enzymverlust zu einer chronischen Unterversorgung, die klinisch nicht immer auffällig ist, aber biologisch massive Langzeitschäden begünstigt: oxidative Stresszustände, beschleunigte Alterung, geschwächte Immunantwort, vaskuläre Fragilität.
Die Schulmedizin behandelt Skorbut – die vollständige Vitamin-C-Erschöpfung – als historische Randnotiz. Doch die subskorbutische Mangelversorgung, also dauerhaft zu niedrige Spiegel ohne klinischen Zusammenbruch, bleibt ein unsichtbarer Risikofaktor.
Die Irrtümer der Einzeldosis Der menschliche Stoffwechsel verwertet Vitamin C nur über einen begrenzten Zeitraum nach der Einnahme. Einzelgaben – etwa 1.000 Milligramm als Tablette – führen kurzfristig zu erhöhten Blutwerten, die jedoch nach 90 bis 120 Minuten wieder abfallen. Der Körper scheidet überschüssiges Vitamin C über die Nieren aus.
Was Tiere intern leisten – nämlich eine konstante, adaptive Freisetzung –, muss beim Menschen künstlich simuliert werden, wenn ein stabiler Schutz aufgebaut werden soll.
Die vergessene Strategie: Retardierte Kontinuität
Einige Biochemiker – allen voran der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling – schlugen vor Jahrzehnten vor, Vitamin C in Hochdosen, verteilt über den Tag, einzunehmen. Nicht als „Kur“, sondern als konstante Basisversorgung. Paulings Ziel: 10 bis 12 Gramm täglich – idealerweise als gepuffertes Ascorbat oder in retardierter Form, um Magenreizungen zu vermeiden.
Die Methode ist einfach, aber disziplinabhängig: Man löst 10–12 g gepuffertes Vitamin C in 1–2 Liter stillem Wasser auf und trinkt die Mischung über den Tag verteilt – schluckweise, nicht in einem Zug. Diese Form der Zufuhr ermöglicht eine annähernd kontinuierliche Plasmakonzentration.
Die Vorteile: reduzierte Entzündungsmarker, gesteigerte Nebennierenfunktion unter Stress, verbesserte Regeneration, geringere Infektanfälligkeit.
Die stille Revolution beginnt im Wasser Die Wissenschaft kennt die Mechanismen. Die Literatur liegt vor. Was fehlt, ist das Umdenken im Alltag.
Solange wir Nahrungsergänzung als episodische Notlösung betrachten, wird der Mensch weiterhin biologisch im Nachteil bleiben – gegenüber jedem Tier, das in freier Wildbahn lebt.
Es ist nicht die Industrie, die scheitert. Es ist der Mensch selbst, der sich weigert, die Konsequenz seiner Biologie zu akzeptieren.
Ein Fazit ohne Appell Nicht alles, was still ist, ist harmlos.
Und nicht alles, was einfach wäre, wird auch getan.
Der konstante Blutspiegel an Vitamin C ist kein medizinisches Ziel, sondern eine biologische Reparaturpflicht.
Wer sie verweigert, stirbt nicht sofort – aber früher.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen