Bangkok sinkt schneller als erwartet:
Bangkok - Spätestens seit den unerfreulichen Ergebnissen einer wissenschaftlichen Langzeitstudie, die im Dezember 2010 bekanntgegeben wurde, steht fest, dass Thailands Hauptstadt aufgrund der fortschreitenden Bodensenkung ab 2020 damit rechnen muss, vom Meer überflutet zu werden (WOCHENBLITZ berichtete:
http://tinyurl.com/b4447dg).
Überwachungsaufnahmen von Thailands Erdbeobachtungssatelliten "Thaichote" haben nun ergeben, dass die Situation wesentlich bedrohlicher ist, als bisher gedacht wurde. In einem Interview mit dem staatlichen Fernsehsender MCOT erklärte Anon Sanitwong Na Ayuttaya, Direktor der Geo-Informatics and Space Technology Development Agency (GISTDA), leider habe man die schon lange vorhandenen Anzeichen einer stetig voranschreitenden Bodensenkung bisher nicht ernst genommen und nur halbherzig auf das Problem reagiert. Dies räche sich nun, denn die Satellitenaufnahmen hätten eindeutig ergeben, dass die bisherigen Maßnahmen versagt hätten und das Maß der Absenkung bei den vorangegangenen Studien massiv unterschätzt worden sei.
Durch die zunehmenden Niederschläge sei in der Hauptstadt mit weiteren Überschwemmungen im großen Stil zu rechnen, und selbst wenn diese nicht das Ausmaß der Jahrhundertflut von 2011 erreichen würden, so müsse man davon ausgehen, dass die bisher errechnete Bodenabsenkung von 4 Millimeter pro Jahr weit überschritten werde.
"Im Grunde gibt es nicht besonders viele Optionen: Wir können wie bisher zuschauen und nichts unternehmen oder damit beginnen, die besonders gefährdeten Stadtbereiche umzusiedeln. Falls nicht genug Platz vorhanden ist, müssen neue Satellitenstädte nördlich, nordöstlich oder nordwestlich von Bangkok entstehen. Das komplette Kanalsystem muss rund um die Stadt erneuert werden ... am besten nach niederländischen Vorbild. Möglicherweise müssen gewisse Regionen am Golf von Thailand massiv aufgeschüttet werden", sagte der Direktor der GISTDA.
Anon betonte, alles hänge davon ab, dass die Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren in Angriff genommen würden, ansonsten seien schwere Überschwemmungen durch den ansteigenden Meeresspiegel nicht mehr zu verhindern.
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