Mainz/Bangkok, 04.02.2012 – Die wahre Geschichte von Billi Cramer und Michael Schäffer: Das ZDF zeigt einen emotionalen Film über zwei Überlebende des Tsunamis 2004 in Thailand. Veronica Ferres spielt die Frau, die durch die Flutwelle alles verliert, was sie hat und ein neues Leben gewinnt.
Im Jahr 2004 kommen 230.000 Menschen durch die Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien ums Leben. Darunter über 500 identifizierte Deutsche. Auch die Familien von Billi Cramer und Michael Schäffer fallen dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami in Thailand zum Opfer.
Monate später lernen sich beide in Deutschland kennen, trauern zusammen, unterstützen sich, werden ein Paar, heiraten und bekommen eine Tochter. Der ZDF-Film Tsunami – das Leben danach ist ihre Geschichte. «Wenn ich von meinem Leben erzähle, kommt es mir manchmal vor, als ob ich von jemand anderen erzähle», sagt Billi Cramer (gespielt von Veronica Ferres) zu Beginn. Und was sie zu erzählen hat, scheint wirklich so unglaublich, dass selbst die Hauptdarstellerin meint: «Wenn sich diese Geschichte ein Drehbuchautor ausgedacht hätte, hätte ich gesagt: So ein Kitsch, das spiele ich nicht. Das glaubt doch kein Mensch.» Sie selbst sagt, es sei ihre schwerste Rolle bis dato gewesen.
Zwischen Trauerarbeit, Verzweiflung und Liebe
Tsunami – das Leben danach will, wie der Titel schon sagt, das Schicksal der zwei Überlebenden nach der Katastrophe zeigen. Im Fokus steht Billi, denn Michael Schäffer (Hans-Werner Meyer) wird erst zur Hälfte des Films eingeführt. Als der Mann, mit dem sie ein mögliches neues Leben nach der Katastrophe entdeckt. Ihr Verhältnis mäandert zwischen Trauerarbeit, Verzweiflung und zaghaftem, nicht immer ersichtlichem Verlieben. Nach einem Spaziergang mit Billis Hunden sind sie ohne viele Worte und Gesten bereits soweit, dass sie ihn ihr Leben lässt.
Fein eingestreute emotionale Momentaufnahmen lassen den Zuschauer schaudern, wenn zum Beispiel die Stimme von Schäffers toter Tochter als Anrufbeantworter-Ansage ertönt. Neben dem Leid gibt es Momente der Freude, wenn sie sich dem Genuss hingeben; des Fremdschämens, beim zusammen Tanzen, und der Hoffnung, als Billi nach vielen Versuchen und einer künstlichen Befruchtung schwanger ist.
Familie Cramer-Schäffer schrieb am Drehbuch mit
Autorin Natalie Scharf, die engen Kontakt zur echten Familie Cramer-Schäffer pflegte und mit beiden gemeinsam am Drehbuch arbeitete, und Regisseurin Christine Hartmann gehen feinfühlig an den Stoff heran. Keine Träne wird zuviel vergossen. Die krassen Bilder sprechen für sich, wenn Billi zu den drei Leichensäcken geführt wird, in denen ihre Lieben liegen. Veronica Ferres spielt sie zwischen Trauer und Schuldgefühlen («Ich bin schuld. Burkhard wollte nicht nach Thailand»), mit fahlem Gesicht und überzeugender emotionaler Tiefe. Auch wenn im Film nicht viel gesprochen wird.
Beim Schauen hat man die Packung Taschentücher besser griffbereit. Wie schwierig muss das Leben für das echte Paar Cramer-Schäffer sein? «Wir heirateten und trotzdem kamen wir uns wie die einsamsten Menschen auf diesem Planeten vor», lässt das Drehbuch Frau Cramer sagen. Und in einem ZDF-Interview formuliert Michael Schäffer: «Es ist nie wieder okay.» Sie wollten ihren Familien mit dem Film ein Denkmal setzen und anderen Menschen Mut machen. Quelle: news.de
Tsunami – das Leben danach, Sonntag, 5. Februar 2012, 20.15 Uhr im ZDF
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