Als Fortsetzung der Beiträge Meditation, was ist das? undRuhige Einsicht – Einsichtige Ruhe schauen wir in diesem Artikel auf die Geistesschulung im Alltag.
Dieser Beitrag soll Laien eine Inspiration sein, den Weg der Mitte, den Weg des erhabenen Buddha, zu beschreiten und sich im Dschungel von guten und unbrauchbaren Informationen zurecht zu finden. Dabei lege ich Priorität auf einen möglichst direkten Weg bis zum Eintritt in den Strom (Sotāpatti). Der Stromeintritt scheint mirmdeshalb so wichtig, weil es das erste Zwischenziel ist, welches uns Sicherheit bietet. Sicherheit, dass wir spätestens binnen sieben Leben Nibbāna verwirklichen können. Zudem, als Bonus so zu sagen, bietet der Stromeintritt den Schutz vor Wiedergeburt in niederen Daseinsbereichen … Hölle adieu!
Der Erhabene hat diesen Weg nicht erfunden, der Weg ist immer da, ganz egal ob er vergessen wurde, oder ob ihn ein Buddha gefunden hat. Dieser Weg ist der Edle achtfache Pfad. Diese acht Pfade kann man in drei Kategorien einteilen. Paññā (Weisheit), Sīla (Tugend, Sittlichkeit) und Samādhi (Sammlung, Konzentration. Gemeint ist ein Geist der ruhig, wach und klarbewusst ist). Dies ist das Kernholz des Dhammabaumes. Damit dieser Baum wächst, benötigen wir noch andere Zutaten. Diese hat der erhabene Buddha in der stufenweisen Heranführung an die Lehre (Anupubbi-Katha) benannt: Grosszügigkeit, Tugend, Daseinsbereiche, Kamma-Vipāka, Nachteile des Anhaftens am Sinnlichen und Vorteile der Enthaltung.
Nicht zu vergessen sind die drei Daseinsmerkmale Dukkha, Vergänglichkeit und Unpersönlickeit, sowie die fünf Daseinsgruppen (Khandha). Dauernd im Auge zu behalten sind Avijjā, Gier und Hass, die wir ja zuerst überhaupt kennen lernen müssen. Kultivieren müssen wir die volle Geistesgegenwart und die Geistesruhe.
Wir dürfen uns von der Fülle dieser Aufzählungen nicht verunsichern lassen, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es sind bloss 19 Themen, die ich hier aufgezählt habe. Wenn wir uns jeden Tag eines dieser Themen vornehmen, dann haben wir bereits nach noch nicht mal drei Wochen mit jedem Thema einen ersten, intensiven Kontakt geschlossen. Wir haben mit jedem dieser Themen einen ganzen Tag verbracht. Schnell werden wir erkennen, dass diese Themen miteinander vernetzt sind. Es kann sein, dass das eine Thema aus einem anderen entspringt, oder dass es mit ihm zusammen arbeitet, es verstärkt, oder es abschwächt, oder es zum Versiegen bringt.
Einige Themen können wir sogar während der Arbeit oder dem Einkauf kennen lernen, für andere empfiehlt sich einen freien Tag einzusetzen. Jene Themen, welche einen freien Tag bedingen, habe ich entsprechend markiert. Die Reihenfolge ist von mir frei gewählt, wir können sie umstellen, wie es gerade in unser Programm passt. Wichtig ist nur, dass wir alle 19 Themen an 19 aufeinanderfolgenden Tagen behandeln.